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Samstag, 30. April 2016

Tag 3 Enns - Ansfelden

Tag:         30.04.2016
Route:      Enns - Ansfelden
KM:         23
Gesamt:   78
Dauer:     6 Stunden

Habe meiner Blase einen Namen gegeben: Blasi. Und Blasi nervt. Nach ausgiebigen Frühstück um 9:00 aufgebrochen, weil es erst ab 8:00 selbiges gab.

Um Blasi ruhigstellen zu können, wären so Geleinlagen vielleicht gut. Apotheke verwies mich an ein Schuhgeschäft und seit dem gibt Blasi vorerst Ruhe.

Bis Asten nur Asphalt! Aber dann wurde der Weg wenigstens abwechslungsreicher. Vorbei am XXXLutz Servicecenter ging es zum Sumerauhof (Hier gehts dorthin->). Die Ausstellung über das bäuerliche Leben vor über 100 Jahren als Freilichtmuseum in einem der größten Vierkanter hätten mich sehr interessiert. Hätte! Aber leider die Umbauarbeiten...

Kurz vor St. Florian gab es ein schönes Platzerl zum Rasten und zur Nahrungsaufnahme. Das Augustiner Chorherrenstift ist wirklich imposant und die Orgel sowieso. Das Stiftslokal war voll von einer Hochzeitsgesellschaft in Beschlag genommen. Also weiter marschiert.

Nach dem Stift geht der Jakobsweg praktisch gleich mit den Bruckner Symphonieweg. Dieser Weg hat mich bis Ansfelden begleitet. 3,5km vor Ansfelden gibt es mitten im Wald eine Abzweigung zur Pilgerherberge Wolfsjägerhof mit Heurigencharakter?!? Die Hinweistafel meinte 15 Min. Aber sowas macht mich immer misstrauisch. Wenn der Wirt 15Min. sagt, dann sind's sicher 30. Also anrufen. Offen ja - Herberge nein. Also wieder 1 Std. gespart.

Gerade wie ich telefoniere kommt ein Wandersmann des Weges. Hallo hier- Hallo da. Und schon hatte ich einen Guide bis kurz vor Ansfelden. Und gerade als ich mich verabschiede, kam ein Wanderehepaar des Weges. Hallo hier - Hallo da. Und schon ging es gemeinsam nach Ansfelden hinunter.

Gleich beim Bruckner Info Center (BIC) kam der Schock. Nach der ruhigen beschaulichen Wanderung durch Feld und Flur gefühlte 100 Harley Davidson auf einem Fleck. Nachdem ich das Spektakel (Motorradsegnung von einer Pastorin) entsprechend gewürdigt habe, ging es an das Herbergsuchen. Das Hotel gleich ums Eck-leider zu. Das nächste auch. Also machte ich mich auf zurück zum Fest und an den Grillmeister des Festes ran. Der war sehr nett und hat im Hotel Stockinger angerufen und mir dort ein Zimmer vermittelt. Also preiswert ist es gerade nicht, aber mit einem sehr schönen Gastgarten gesegnet.

Zum Dank mußte ich natürlich was konsumieren und damit dem Harley Club sponsern... Aber dafür hat er mir ein Taxi zum Hotel besorgt, weil mein Blasi sich durch das lange Stehen bei der Budel wieder (schmerzhaft) bemerkbar gemacht hat. Wie sich aber herausgestellt hat, hätte ich das Hotel auch zu Fuß erreichen können. 3 Min. Taxifahrt entsprechen etwa 15 Gehminuten... oder so ähnlich...

Morgen geht es wieder zurück, um den Weg dort fortzusetzen. Irgendwie wird es aber ein bisserl eng mit meinen aufwändigen Übernachtungen. Langsam wird's Zeit für eine Pilgerherberge. Man wird sehen ...
Hier ein paar Impressionen:









Blick vom Hotelzimmer auf die Altstadt von Enns







Rastpause kurz vor St. Florian









Stift St. Florian









Die haben sogar Laternen in den Sitzbänken!







Ein Ufo vor Ansfelden ...







Die Harleys bei der Abfahrt ...

















Freitag, 29. April 2016

Tag 2 Strengberg - Enns

Tag:         29.04.2016
Route:     Strengberg - Enns
Km:        26
Gesamt:  55km
Dauer:    7 Stnd.

Also das mit der Blase wird mir erwartungsgemäß noch länger Probleme machen ...
Nach einem guten Frühstück ging es bei herrlichen Wetter los. Zuerst durch Wald und Flur, dann aber immer mehr auf der Landstrasse.

Geplant war, in St. Pantaleon (zur Halbzeit) Rast zu machen. Vor St. Pantaleon
gibt es jedoch einen kleinen Umweg ūber Weinberg. In der dortigen Kirche kann man den Stammbaum Christi bestaunen. Der Umweg hat sich in jeder Hinsicht gelohnt.

In St. Pantaleon angekommen die große Enttäuschung, alles Gasthäuser oder andere Labungsstationen zu oder gar nicht mehr vorhanden. Vor Weinberg habe ich noch meine letzten Wütrstel und Mineralwasser verbraucht!

Also was tun? Ich frage einen freundlichen Autofahrer. Er meint: Leider nix offen. Kein Gasthaus, kein Greisler. Nix. Nada. Aber ob er mir einen ganz frischen Apfel anbieten kann. Er konnte. War der beste Apfel seit langen! Also weiter marschieren...

In Marksee she ich zwei Frauen tratschen. Ich stelle meine Frage: Gibts da ein Gasthaus, Tankstelle oder ähnliches. Wieder Nix.Nada. Aber ob ich einen Himbeersaft möge? Ich mogte!
Dazu ist zu sagen, dass in Österreich unter tags alle Einwohner verschwunden sind. Ich gehe in der Regel durch menschenleere Gegenden. Da muss man jede Gelegenheit nutzen, um zu Infos oder zu Stärkungen zu kommen.

In Pyburg die Hölle! Sie hat auch einen Namen: B123! Bis Windpassing wurde ich im gefühlten Sekundentakt von Lastwagen verblasen. Zum Glück wiegt mein Rucksack einiges...

Dann eine Abzweigung und schon bin ich wieder in der freien Natur. Ein liebevoll gepflegter Psalmenweg bringt mich nach Ennsdorf und schließlich nach Enns. Dort überquere ich dieselbe und bin in OÖ! Mein Heimatbundesland wäre geschafft!

Die 100 Stufen rauf in die prachtvolle Altstadt schaffe ich noch gerade. Im Gasthof zum Goldenen Schiff gibt man mir sogar Quartier.

Wenn ich bedenke, dass auf einer Wanderstrecke von fast 60km nur ein Gasthaus ofen gehabt hat, dafür aber kein Greisler, Fleischer oder ähnliches vorhanden war, so sagt das schon was aus. Nicht einmal ein Billa!

Hier ein paar Impressionen:


 Nach Strengberg
 Aus der Fernsehserie. Die Nummer 8 gibt's nimmer ...
 Christi Stammbaum in Weinberg
 Blick von Weinberg aus ...

Die Hölle von Pyburg mit sinniger Wegbenennung





Tag 1 Neustadtl - Strengberg

Tag:     28.04.2016
Route: Neustadtl an der Donau - Strengberg
Km:     29
Dauer: 8 Stunden

Heute ging es richtig los. Um 8:00 hat mich Uli in Neustadtl abgesetzt. Das Wetter war traumhaft aber sehr frostig. Herrlicher Sonnenschein über dem Donaunebel.
Bis Kolmitzberg  und dann weiter bis Richtung Sieghartsberg bin ich brav dem Jakobsweg gefolgt. Aber irgendwie habe ich ein falsche Abzweigung erwischt und so bin ich halt direkt nach Walsee gegangen, was aber nicht schlecht war, weil ich mir so gute 5km erspart habe. Außerdem wäre mir das köstliche Putengeschnetzelte im Gasthaus „Parlament“ entgangen. Ganzen zu schweigen vom Treffen der Traktoroldtimer,  die auf dem Weg nach Melk waren. Das war auch die letzte Chance zum Umkehren.
Leider hat sich just nach der Mittagspause die erste Blase bemerkbar gemacht. Klein, aber gemein. Der Jakobspilger von Welt hat natürlich eine Apotheke mit. Das Druckpflaster sollte helfen.
Nach Walsee ging es runter zur Donau und den Altarmwanderweg entlang, der auch ein ausgesprochen schöner Lehrpfad ist. Nach Ende dieses Wegstűcks führte mich der Jakobsweg hoch nach Strengberg.
Irgendwie ist das Mostviertel gemein. Immer wenn man kurz vor dem Ziel ist, muss man irgendwelche steilen Hügel erklimmen. Können die nicht ihre Dörfer weiter unten bauen ?
Im Gemeindeamt hat mir eine freundliche Beamtin ein Zimmer organisiert. Und den Jakobsstempel habe ich da auch gleich bekommen. Also alles ganz easy.
Strengberg ist von Alters her eine wichtige Poststation. Deshalb haben hier neben Papst Pius VI. Auch Mozart, Kaiser Franz Josef I., Kaiserin Maria Theresa und Napoléon genächtigt. Und jetzt auch ich ...
Morgen will ich bis Enns kommen. Schauen wir mal, was die Blase auf meinem Fuß dazu sagt...
Hier ein Eindruck vom tollen Startwetter:


Blick vom Kollmitzberg





Dienstag, 26. April 2016

Vor dem Start - Bis Neustadtl a.D.

Von Göttweig bis Artstetten / Neustadtl an der Donau

Morgen Donnerstag geht es los (28.04.2016). Nach 1 Jahr Vorbereitung wird's ernst. Uli - die Frau die mich geheiratet hat - bringt mich nach Neustadtl an der Donau. Von dort geht es - zumindest in die Richtung - nach Santiago ...

Von der Donau ist in Neustadtl zwar weit und breit nichts zu sehen, weil der Ort liegt 509m hoch. Aber man sollte die Ortsnamen nicht immer wörtlich nehmen (siehe auch unten).

Von Göttweig über Maria Langegg, Melk, Leiben, Ybbs nach Neustadtl bin ich als Vorbereitung gegangen. Das sind ziemlich genau 100 km. Mit der morgigen Etappe sollten es dann 114 sein. Zumindest laut --> Jakobswege in Österreich.

Neustadtl war da halt die letzte Station meiner Vorbereitungwanderungen. Also geht es logischerweise von dort aus weiter.

Morgen sollte es eine kurze Etappe werden. Ca 14 km. Bis nach Zeillern sollte ich schon kommen. Die Wettervorhersage ist zwar suboptimal, aber man kann's sich halt nicht immer aussuchen. Ich trainiere mal gleich in  Demut und Geduld ...

Hier ein paar Impressionen der seltsamen Art auf meinen Weg von Göttweig nach Neustadtl: 

In Göttweig kann man sich die Wege noch aussuchen. Irgendwie führen alle nach Santiago.

Dieser Pilger hat es zumindest schon bis Melk geschafft...













Nach Maria Taferl wird es richtig aufbauend ...








 

Ob man da wirklich hingehen sollte ?
( Bei Marbach)









Eventuell landet man dann da ...

(Vor Ybbs. Ob die gerade auf den Holzweg führt?)










... und mache sind ihr Leben lang am Jakobsweg ...
(Bei Artstetten)

 

Dienstag, 19. April 2016

Es geht nichts über eine gute Ausrüstung


Das wichtigste für einen Jakobspilger/wanderer sind 2 Sachen:

Zum Ersten das Credential, um dass jeder Jakobspilger  angesucht haben sollte, und zum Zweiten die Jakobsmuschel (Am roten Band :-) )

 Die Jakobsmuschel - als Zeichen, dass der Träger unterwegs nach Santiago ist - hat den Weg schon einmal mitgemacht! 

Vielen Dank an "Hermano" Hermann Drautz, der mir dieses Kleinod selbstlos überlassen hat! Ich werde sie in Eheren halten! Versprochen!




Da geht es zum Hermann ...









 Und hier das unwichtigere Zeug:

Um nicht auf die u.U. überfüllten Herbergen angewiesen zu sein, nehme ich mir ein Zelt mit. Das Una von HILLEBERG ist zwar sauteuer, aber wirklich gut, leicht und sogar von mir vor Einbruch der Dunkelheit unfallfrei aufzustellen.
In den Rucksack von Deuter kann bis zu 65 Liter mehr oder weniger Nützliches hineinstopfen.


Schlafsack und Iso-Matte sind von EXPED. Die erzeugen die für mich  passende  Größe. Bei 1,95m nicht gerade einfach.
Das Kochgeschirr von PRIMUS ist optimal, wenn man schnell einen Kaffee braucht! Da brennt wirklich nix an. Antihaftung sei Dank!
 Für die Bequemlichkeit leiste ich mir das 3-Bein von Mc Kinley. (Es war das leichteste für 98 KG ...)
Die Schuhe sind wohl das wichtigste bei der Ausrüstung. Nach langen hin und her - ich wollte ursprünglich Trekking Halbschuhe - habe ich mich doch für die Stiefel von HAIX entschieden. 
Bei den Socken habe ich nicht gespart. Die von WOOLPOWER sind grenzgenial. Egal wie oft du sie trägst- sie stinken nie! Das muß einen 15,- pro Paar wert sein.
Mit dem Kompass von RECTA  kann nicht einmal ich was falsch machen und der GPS -Tracker von POLAR  ist für meine Bedürfnisse idealIch brauche ihn eigentlich nur zum Erfassen der zurückgelegten Wegstrecke- und Zeit. Dabei ist er sehr genau, braucht aber ein bisserl zu viel Strom. Mehr als 8 Stunden ist leider nicht drinnen. 


Aber dafür habe ich ja die Power-Bank von CELULARLINE. Bin neugierig wie sich die bewährt. 
 Zur Abwehr von Dieben und Räubern, aber hauptsächlich zum Öffnen der Weinflaschen habe ich mich für ein schweizer Produkt von VICTORINOX entschieden. 
Die ROTHER Wanderführer sind sehr brauchbar. Vor allem bekommt man den Download der GPS-Tracks kostenlos dazu! Verirren sollte ich mich damit (hoffentlich) nicht.
Die Regenjacke von JACK WOLFSKIN ist ein Kompromiss zwischen Regenabweisung und guter Durchlüftung und meiner Körpergröße. Ich hätte sie gerne in rot genommen, aber der Jakobsweg führt halt über viele Almen ... (in Spanien soll es ja Stiere geben!) Mit grau bin ich hoffentlich auf der sichern Seite. 
Zwischen der Kamera von SONY (Cybershot) und dem Handy (Microsoft LUMIA 950XL) kann man einen kleinen Knäuel erkennen. Dises Ding ist wirklich cool. Niemand glaubt Dir, dass das ein vollständiger wasserdichter Rucksack ist. Ideal zum Einkaufen zwischdurch bzw. zum Verstauen von feuchtigkeitsempfindlichen Zeugs.
Diesen Blog schreibe ich auf einem GALAXY S2 Tablet. Es ist groß genug, um auf eine bequeme Art den Reisebericht erfassen zu können. Leicht ist es auch. Die externe Tastatur ist nicht zu empfehlen, weil die wiegt mehr, als das Tablet! Meine hat zwar ein deutsches LayOut, aber dafür einen englischen Treiber :-(. Einen deutschen Tastaturtreiber verweigert es konsequent ...
Für den Musikgenuss und Radioempfang sorgt ein SONY Walkman. Ich habe ihn bisher zwar nur zum Radiohören unterwegs verwendet,  aber sicherheitshalber auch mal ein paar Gig CD's raufgespielt.
Die Bekleidung besteht aus den üblichen T-Shirts (Atmungsaktiv und feuchtigkeits-regulierend und tw. langarm) einer (mehrfach abzippbaren) Treckkinghose und einer Kappe mit Nackenschutz und der Unterwäsche (in schwarz!).
Leichte Schlapfen für zwischdurch dürfen auch nicht fehlen. Ebenso wie das Verbandszeug, Kluppen, Schnur und Toilettartikel. REI in der Tube hat sich zum Reingen der Wäsche früher schon bestens bewährt.
Eine gute Sonnenbrille ist sicher auch nicht schlecht. Sonnenschutzcreme sowieso.
Insgesamt sind's 17,5 kg, die ich zu tragen habe. 
Wenn ich was vergessen habe, dann kauf ich es mir unterwegs - oder schick' es heim ...

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