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Donnerstag, 30. Juni 2016

Tag 50 Syssel - Chanaz

Tag:        30.06.2016
KM:        21
Gesamt: 1127,5
Dauer:    6
Wetter: Anfangs stark bewölkt, später nur mehr leicht. Am Abend wunderschön!

Heute ist wieder ein kleines Jubiläum. Der 50. Wandertag!

Gestern Abend habe ich mit Jenny und Keith - einem australischen Ehepaar aus Canberra - zu abend gegessen. Plötzlich waren auch Anastasia und Stan da. Die haben auch beschlossen, zu campieren. So ist es noch ein netter Abend geworden.

In der Früh zeitig auf, denn in der Nacht hat es ordentlich geregnet. Bevor es wieder beginnen sollte, wollte ich alles eingepackt haben.


Da sehe ich ein seltsames Tandem. Ich komme mit dem Ehepaar ins Gespräch. Es stellt sich heraus, daß es auch Australier sind. Viele von Down Under machen hier Urlaub, denn in Australien ist ja jetzt Winter!


Gleich neben dem Campingplatz in einer kleinen Bäckerei ein ausgiebiges Frühstück genossen. Danach Aufbruch nach Chanaz. Nach einigen Km holen mich die beiden Australier ein. Ich mache noch schnell ein Foto und dann verabschieden wir uns.


Kurz darauf ein Hinweisschild, daß es nur mehr 1802 km bis Santiago sind. Beruhigend ...


Es geht, bis auf das obligate Stück mit Schotter und Steilheit, eigentlich immer eben dahin. Leider kein Cafe unterwegs, sondern nur durch die Auen immer der Rhone entlang. 


Sehr schön, aber nicht sehr abwechslungsreich. Gegen Ende wieder die obligate Verwirrung, weil die Markierung nicht mit dem GPS übereinstimmt. Ich vertraue aber dem Gerät und kämpfe mich durch die Au und viel Dornengestrüpp wieder auf den Jakobsweg zurück. 

Zur Belohnung treffe ich gleich danach auf ein kleines Gasthaus, wo ich mir eine gute Jause genehmige.


In Chanaz wird gleich der Campingplatz aufgesucht und das übliche Tagesritual durchgespielt Aufbauen, waschen und Futter suchen ….


Also auf in den Ort. Der liegt ganz malerisch an einem Nebenarm der Rhone. Habe mir in einem der Lokale einen Pastis gegönnt und anschließend eine gute Pizza im Restaurant vis a vis vom Campingplatz. 

Anastasia und Stan sind auch gerade gekommen. Wir verabreden uns für morgen, da ich mir noch das Fußballmatch ansehen möchte.


Heute hat es - bis auf das Minijubiläum - keine High Lights gegeben, aber vielleicht ist das Fußballmatch am Abend eines ...


Hier ein paar Impressionen:

Morgendliches Rodeo auf der Brücke von Seyssel. Wer gibt nach?














Da australische Ehepaar mit ihrem Wunderrad aus Denver Colorado...














Da steht es: Nur mehr 1802 Kilometer...











Die Rhone und ihre Auen ...













Manchmal muß man auch auf so was gehen. Steindamm vor Chanaz..













Chanaz liegt malerisch an einem Nebenarm der Rhone...











Schöne Abendstimmung beim Pizzaessen im Campingrestaurant ...





Mittwoch, 29. Juni 2016

Tag 49 Chaumont - Syssel

Tag:         29.06.2016
KM:         18
Gesamt:  1106,5
Dauer:    6
Wetter:   Traumhaft und sonst wie gestern...


Von Chaumont gehe ich nach einem streßfreien Frühstück weiter nach Collonges. Dort genehmige ich mir in einem gemütlichen Straßenkaffe ein Croissant und einen Cafe au lait.

Ich kaufe mir in einer Bäckerei ein großes Sandwich für Mittag und treffe kurz darauf wieder auf Anastasia und Stan. Der Arme hat schon Blasen und verklebt sich gerade seine Füße. Die beiden haben bei der Schlucht am Vortag kampiert. Wäre auch für mich eine gute Idee gewesen!

Gleich darauf kommt das holländische Ehepaar. Kurz gehe ich mit ihnen eine Weile gemeinsam. (Er zeigt mir, wie man die elektrischen Zäune überlistet.. in dem man sie am isolierten Ende ausklinkt ... soviel zum wandernden Össi!).

Die weitere Route gestaltet sich wie folgt: Wiese und Wald mit Schotter aufwärts, Asphalt und Schotter eben und Geröll abwärts. (Kann auch manchmal umgekehrt sein).

Aber die Aussichten, die man genießt sind wundervoll und beeindruckend!

Vor Seyssel gilt es vom originalen Jakobsweg abzuweichen und runter nach Seyssel und zur Rhone zu gehen (ist eine offizielle Variante). Weil dort liegt mein heutiges Etappenziel; der Campingplatz.

Er macht aber erst um 3 Uhr auf. Also genehmige ich mir im benachbarten Cafe einen ebensolchen. Dabei bemerke ich, dass es schon um 6:30 aufsperrt. Also das Frühstück für morgen ist organisiert☺

Der Campinglatz ist unglaublich billig. 9€ werden von mir verlangt. Nach der üblichen Wascherei wird das Swimingpool genossen. Super!

Unter einer großen Weide finde ich ein gutes Platzerl für mein Zelt und im Restaurant ein kühles Bier.

Hier ein paar Impressionen:


Der Blick ins Land ist schon spektakulär ...










Manchmal kann man den Jakobsweg auch schwimmen ...














Beim Abstieg durchquere ich so manch schönes altes Dorf...













... und erblicke schon mein Ziel.
















Im Campingplatz habe ich ein ganzes Swimmingpool für mich alleine...










... und unter einer großen Weide ein schönes Platzerl für mein Zelt!




Tag 48 Neydens - Chaumont

Tag:          28.06.2016
KM:           30
Gesamt:   1087,5
Dauer:      9
Wetter:     Siehe gestern…

In der Früh gehe ich zur Kirche, gleich neben dem Campingplatz. Vorher habe ich noch das Zelt zum Trocknen aufgestellt.

 In der Kirche laden mich einige Damen vom örtlichen Kirchenverein ein, die Messe mitzufeiern. Ich kann nicht gut diese freundliche Einladung ablehnen. Also bleibe ich. Zuerst werden sehr schön Psalmen gesungen.

Später kommt ein junger Priester und zelebriert die Messe. Ich verstehe kein Wort, aber die Damen singen sehr schön. Durch diesen besonderen Aufenthalt verspätet sich mein Abmarsch etwas.

Nach Neydens geht es wie üblich steil aufwärts. Oben angekommen sehe ich, daß der Jakobswegweiser durchgestrichen ist. (Das ist keine Schikane, sondern eine Warnung, daß es sich hier um einen falschen Weg handelt, den man nicht benutzen sollte).
Also wieder runter und die Bundesstraße nach Beaumont.

Dort übersehe ich fast eine Jakobspilgerunterkunft. Ich drehe nach 100 m einfach um und bekomme dafür ein Sandwich, den Stempel und eine Broschüre mit allen Etappen nach Le Puy. Inklusive Telefonnummern, Entfernungen und Hinweisen. Ich lege 12 € in die Kassa, bedanke mich herzlich und marschiere weiter in Richtung Chaumont.

Damit hätte ich den Etappengleichstand trotz der gestrigen Kurzetappe erzielt. Bis dahin heißt es aber Schotter und Geröllhalden auf und abwärts zu bezwingen.

Unterwegs treffe ich ein Pärchen aus Genf, die auch bis Le Puy gehen. Es sind Anastasia und Stan. Beide sprechen deutsch, englisch, französisch und kroatisch fließend! Stan hat nur bessere Turnschuhe mit Knöchelsocken an. Ich befürchte für ihn das schlimmste.

Wir gehen ein schönes Stück gemeinsam, dann trenne ich mich, weil ich möchte nicht zu spät in Chaumont sein. Dort soll es sogar ein kleines Hotel geben!

Der Weg wird immer beschwerlicher und steiler. Kurz vor Chaumont verliere ich den Jakobsweg und muß die steile Bundesstraße raufklettern.

Als ich im Ort ankomme ist das Hotel zu! Ein Gemischtwarenladen hat aber offen. Gott sei Dank gibt es auch eine Gite (sehr einfache Pilgerunterkunft gegen Spesenersatz).

Ich schlage aber davor mein Zelt auf, weil drinnen ist es mir zu heiß. Die Gite ist perfekt ausgestattet. Herd, Kühlschrank, Toaster und Wasserkocher sind vorhanden. Dazu Geschirr, Besteck und Gläser. Dusche und  WC fehlen ebenso wenig, wie ein gemütlicher Aufenthaltsraum. Ich bezahle 4€ für das Frühstück morgen.

Diese 30 km Etappe geht in die Top 5 ein. Sehr heavy! Der arme Stan!

In der Gite sind bereits ein deutsches und ein holländisches Ehepaar. Wir kochen und essen gemeinsam zu abend. Morgen geht es wieder runter ins Tal zur Rhone und zum nächsten Campingplatz:

Hier ein paar Impressionen:

Blick zurück in die Schweiz ...












Die schweizer Bundeswehr bewacht den Jakobsweg!











Geröllhalden als Jakobsweg ...















Liebevoll erstellte Lourdesgrotte vor Chaumont...















Solche Brücken führen über solche ...
















... Schluchten ...















... nach Chaumont!




























Montag, 27. Juni 2016

Tag 47 Genf (Carouge) - Neydens ( F )

Tag:           27.06.2016
KM:           10
Gesamt:    1057,5
Dauer:       7
Wetter:      Exzellent!

Bin heute erst draufgekommen, dass ich in einem italienischen Hotel abgestiegen bin. Das Frühstück war nämlich danach. Viel Süßes und kein Käse und keine Wurst😣

Ich radebreche mit der Bedienung italienisch, aber sie versteht mich doch ganz gut. Ich brauche ein Trekkinggeschäft und eine große Buchhandlung. Ersteres für einen aufblasbaren Polster und zweiteres für einen Jakobsführer für Frankreich.

Meiner liegt zu Hause und Uli ist in Griechenland. Die gute italienische Mama erklärt mir den Weg. Und so fahre ich mit der Tram zurück nach Genf. Gleich bei der Station, bei der umsteigen muß öffnet gerade ein Trekking-Laden.

Habe einen schicken Polster erstanden und bin weiter mit der Linie 12 in die Stadt. Dort die riesige Buchhandlung auch gleich gefunden und auch die Jakobsführer. Aber alle auf französisch. Nix allemand😣

Also zurück mit der Bim ins Hotel und alleTracks aus dem Internet aufs Tablet downgeladet. Und dann mühsam von dort aufs Handy kopiert. Mit meinen GPS-Tracks sollte das reichen, um zumindest nach Le Puy zu kommen.

Mittlerweile ist es schon später Vormittag, als ich endlich aufbreche. Zuerst die übliche Bergkraxelei, dann aber schön durch Wiesen und Dörfer.

Bei Compeseres besuche ich eine schöne alte Wehrkirche und finde auch einen ebensolchen Jakobsstempel. Kurz darauf durchquere ich Charrot. Die letzte Ortschaft in der Schweiz. Nach Überquerung eines kleinen Bacherls und der darauffolgenden Landstraße bin ich in Frankreich. Keine Grenze zu sehen. Nur an der Wegbeschilderung fällt auf, daß ich nicht mehr in der Schweiz bin.

Danach ein langes Stück Schotterweg bis Neydens. Mittlerweile ist es schon 2Uhr und ich erblicke einen Campingplatz.

Ich nix wie hin und komme gerade recht, um noch das Tagesmenu zu bekommen. Großer Salat von der reichlich bestückten Salatbar, Rindfleisch mit Kartoffelauflauf und Spinat. Als Nachtisch ein Tiramisu und dazu ein Krug frisches Wasser und ein kleines Bier.

Als ich dafür 19€ zahle und die schöne Anlage sehe, beschließe ich, hier mein Zelt auf zu schlagen. Dafür werden nochmals 19€ fällig. Man merkt ich bin wieder in der EU☺

Nach dem Zeltaufbau und der üblichen Waschorgie schmeiße ich mich in die Fluten des Swimming-Pools. Herrlich! Da es in der Nähe (1 km) sogar ein Einkaufszentrum gibt, kann ich mich am dortigen Bankomat mit Euro eindecken. Heute wird noch Fußball geguckt. Morgen geht es dann wieder weiter. Zumindest bis nach Charly.

Hier ein paar Impressionen:

Habe ich gestern unterschlagen. Den großen Aqua-Jet vor Genf, der jeden begrüßt, der über den See anreist ...









Das Flugzeug und ich verlassen die Schweiz ...










Schöner Weg nach Genf ...















Alte Burg mit ebensolche Kirche. Hier habe ich meinen letzten Jakobsstempel in der Schweiz bekommen. Bei Compeseres..









Man merkt nur an den Beschriftungen, daß ich jetzt in Frankreich bin. Über der Straße ist noch Schweiz ...
Hier habe ich einige Runden genossen ...











... und mein Zelt aufgestellt!

Sonntag, 26. Juni 2016

Tag 46 Epalinges - Genf

Tag:           26.06.2016
KM:           10
Gesamt:    1047,5
Dauer:       9
Wetter:      Schön sonnig

Die Nacht im Zelt war durchwachsen und Pilger lernt dazu. Das Zelt und die Isomatte haben sich bewährt. In Zukunft werde ich die Isomatte aber nicht zu stark aufblasen. Leider war die Nacht überraschend kalt. Da hat mein Hüttenschlafsack nicht ganz mithalten können. 11°sind halt nicht wirklich berauschend… Also alles Mögliche angezogen…Habe dann aber doch ganz passabel geschlafen. Werde mir aber morgen einen aufblasbaren Polster besorgen.

Das Problem ergab sich aber erst in der Früh. Durch die kühle Witterung hat sich der Morgentau am Außenzelt niedergeschlagen. Also so gut wie möglich mit dem Handtuch getrocknet. Werde es aber heute abend im Hotel aufhängen müssen …

Bedingt durch die Umstände, verlasse ich schon kurz nach 7:00 den Campingplatz. Ich beschließe doch bis nach Epaliges zu gehen. Sind zwar nur 4km, aber von dort geht die Metro in die Stadt. Ich habe ja Zeit, weil das Schiff erst um 10:48 geht.

Ich schaffe es aber in einem Waldstück den Weg zu verlieren. Wieder weichen Route, GPS und Führer von einander ab. Ich vertraue wieder den GPS-Tracks und gelange bald an den Endpunkt der Etappe, wo sich mir ein schöner Ausblick auf den Genfer See bietet.

In der Schweiz heißt er übrigens Lac Leman. Lausanne liegt sehr malerisch am See und hat eine wirklich sehenswerte Altstadt mit den obligaten Steigungen.

Ich füttere also den Ticketautomaten mit 3,5 CHF, bekomme dafür aber kein Ticket. Der Buschauffeur daneben ist auch ratlos … Also „schwarzfahren“… Das geht auch gut, bis zur Station Bressiers.

Da ist die Kathedrale von Lausanne. Die Ansage in der Metro ist ein Glockenleuten! Ich also schnell aus dem Zug und 170 Stufen rauf zur Kathedrale. Sehr imposant. Sehr mächtig. Sehr gotisch. Ich bekomme auch meinen Jakobsstempel im eigens für die Jakobspilger hergerichteten Winkerl.

Wie alle schweizer Städte in letzter Zeit, ist auch Lausanne auf steilen Hügeln gebaut. Raufklettern und runterstolpern ist die bevorzugte Fortbewegungsart. Danach wieder zur Metro und bis Ouchy (Hafen) gefahren. Wieder schwarz versteht sich, weil ich habe ja für die Zone 2 bezahlt …

Bei der Touristeninfo kaufen ich mir das Ticket (47CHF) und genehmige mir einen letzten Kaffee in der Sonne. Danach wird das Schiff geentert, was für die nächsten 4,5 Stunden mich nach Genf befördern wird.

Zu Mittag genehmige ich mir an Bord ein vorzügliches Risotto und Kaffee. Bis Genf dauert es noch und so habe ich Zeit, die herrliche Landschaft zu genießen.

In Genf angekommen, empfängt mich der Trubel einer Großstadt. Ich beschließe solange dem Jakobsweg durch die Stadt zu folgen, bis ich eine Unterkunft finde. Ich frage alle möglichen Leute nach einem günstigen Hotel, aber unter 160 CHF ist nix zu machen. Horrible! Nach einigen Km endlich am Stadtrand ein kleines nettes Hotel. Ich kann dem Portier auf 140CHF m. F. herunterhandeln, aber ich brauche ein Hotel, um das Zelt zu trocknen.

Nach den üblichen Waschritualen endlich Muße, um bei einem kühlen Bier vor dem Hotel zu relaxen und mein Blog zu schreiben. Die Straßenbahnstation ist auch gleich in der Nähe, so dass ich morgen in die Stadt fahren kann, um meine Besorgungen zu machen.

Den Weg nach Beaumont bin ich somit schon etwas gegangen. Da kann ich es morgen etwas ruhiger angehen. Bin dann endlich in Frankreich und wieder in der EU!

Hier ein paar Impressionen.


Schöner Blick auf den Lac Leman. Ende der letzten Wanderetappe!











Blick auf die mächtige Kathedrale, in der ich meinen Jakobsstempel bekomme...










Mit dem Schinackl geht es nach Genf ...











In Lausanne fahren die U-Bahnen auf Reifen und ohne Fahrer ...














Mein Hotel liegt in einem schönen Quartier ...











Und der Pilger beim Blogverfassen ...



















Samstag, 25. Juni 2016

Tag 45 Moudon - Les Ràpes (Epalinges)

Tag:         25.06.2016
KM:          20
Gesamt:   1037,5
Dauer:     7
Wetter:   Bewölkt bis sonnig. Später etwas Regen

Heute die letzte Wanderetappe in der Schweiz. Ich werde morgen die Öffis benutzen, um an den Hafen von Lausanne zu kommen. Mag nicht durch die Stadt latschen. Dort werde ich das Schiff nach Genf besteigen. Wahrscheinlich steht aber doch noch eine Nacht in Genf bevor, weil ich meine Ausrüstung verbessern muss. Neue Geleinlagen sind fällig und ein Jakobsführer von Genf nach Le Puy en Velay. Aber das wichtigste ist, dass sich mein Rucksack aufzulösen beginnt. Vielleicht kann ich ihn reparieren. Sonst ist Neukauf angesagt😣
Heute, nach dem bescheidenen Frühstück, durch das schöne, alte Moudon gewackelt. Natürlich mit steilem Aufstieg. Aber von oben hat man einen schönen Blick auf Moudon. Dann wieder runter zum Fluss und dem entlanggewackelt.

Kurz danach treffe ich Stefano, einen Tessiener, der auch den Camino geht. Wir plaudern und werden uns sicher irgend wann wieder auf dem Weg begegnen.
Später komme ich zu einer verlassenen Mühle und gehen den Bach entlang durch viel Gatsch. Der wird leider auch später nach einem mittleren Anstieg im Wald nicht weniger. Im Gegenteil. Heute ist es wirklich heftig.
Kurz vor Les Rapes verliere ich im Gatsch den Weg, nachdem ich viele steile rutschige Holzstufen runter und wieder rauf musste.
Bei einem Golfplatz bin ich wieder auf Kurs. Kurz danach der anvisierte Campingplatz. Ich zahle 12CHF für das Zeltaufstellen und Duschen. Allerdings sind alle Schweizer momentan narrisch, weil die NATI gegen Polen spielt und gerade der Ausgleich gefallen ist.
Das Zeltaufstellen geht gut voran und gerade als ich fertig bin, beginnt es leicht zu regnen. Ist gleich ein guter Test!
Hier gibt es sogar einen Swimmingpool. Den werde ich morgen auch gleich testen. Vielleicht lege ich sogar hier einen Ruhetag ein... Man wird sehen.
Hier ein paar Impressionen:


Schöne Altstadt in Moudon...
















Das ist von der alten Mühle übrig ...














Rast bei der Kapelle von Vucherens ...















Gittermaschen auf Holzstiegen! Ist das für eine Sommerrodelbahn? Rutschig genug wäre es ...














Meine tragbare Unterkunft wird eingeweiht...























Freitag, 24. Juni 2016

Tag 44 Payerne - Moudon ( DER 1. 1000ER geschafft!)

Tag:        24.06.2016
KM:         22,5
Gesamt:  1017,5
Dauer:     8,5
Wetter:    Siehe gestern und vorgestern

Nach einem bescheidenen Frühstück Aufbruch. Gleich am Stadtrand treffe ich auf die Broye. Dieses Flüßlein wird für die nächsten 20km mein Begleiter sein! Die einzige Abwechslung ist die Änderung des Baumbestands ( Pappel zu Birke und umgekehrt ). Fast schnurgerade geht es unter blauen, heißen Himmel dahin. Ich möchte gerne in die Fluten hupfen, aber das Ufer ist zu steil und die Strömung zu stark😕

Also Geduld haben und weiter wackeln. Die Schweizer und die Deutschen sagen "laufen", wenn wir Ösis wandern oder gehen meinen. Das sagt schon was aus☺.Der Fluss ist offensichtlich reguliert, weil schnurgerade. Was bedeutet, dass die Strömung ganz schön stark ist. Plantschen ist momentan nicht drinnen.

Vor Henniez mache ich Rast bei einer kleinen Wanderunterkunft. Tee wird gekocht und die gute schweizer Carucco-Wurst vekostet.

50 Meter weiter habe ich den 1. 1000er geschafft. High light und Jubel!

Nach der Rast weiter am endlosen aber schönen Weg nach Moudon an der Broye entlang. Nach ein paar km komme ich zu einer Brücke und sehe am anderen Ufer eine kleine Hendlbraterei. Also nix wie rüber und Flüssignahrung aufgenommen. Der Hendlbrater kann ein bisserl deutsch und informiert mich, dass die Engländer aus der EU aussteigen. Wahnsinn! Die Demokratie ist nicht optimal, wenn das Volk blöd ist😊Aber Gott sei Dank sind die Schotten gescheiter ...

Nach der angenehmen Rast wieder zurück über die Brücke und ... siehe oben ...  Endlich nach 12 km wirkt der Fluss plötzlich weniger reguliert. Ich wittere meine Chance. Sehe in der Ferne eine kleine Schotterinsel. Das wäre doch was. Aber leider verändert sich auch die Uferbepflanzung. Lauter dichte Sträucher. Echt gemein! Vorerst kein Durchkommen.

Aber linkerhand bemerke ich kleine schöne Villen. Wo eine Villa, auch ein Durchlass! Und wirklich nach einigen 100m sehe ich einen kleinen Pfad runter zur Broye. Ich teste ihn. Ein kommoder Abstieg tut sich vor mir auf. Ich also nix wie runter, Badehose an und rein in die Fluten. Herrlich! Das 2. highlight des Tages habe ich genossen.

Bei der nächsten Brücke weist mich mein Führer links hinauf zur Kirche Notre Dame in Curtelles. Der Wegweiser aber gerade aus. Ich vertraue diesmal dem Führer. Die Kirche ist leider zu, aber das kurz darauf erreichte Cafe Federal offen. Da hat wieder jemand den Wanderführer gesponsert ... Hier wird ein Kaffee genossen und beim Brunnen herrlich kühles Wasser aufgefüllt. Es hat ja über 30 °.

Weiter wieder runter zum Fluss geht es nach Moudon. Gleich beim Ortseingang sehe ich am Bahnhof ein Hotel mit Restaurant. Da ich unterwegs französisch übe, kann ich fast fließend fragen, wieviel ein Zimmer kostet. 70CHF m. F. Das ist OK.

Jetzt habe ich mir einen guten Pinot Noir bestellt und genieße das herrliche Wetter im Restaurantgarten. Morgen die letzte Wanderetappe in der Schweiz. Ich werde bis vor Lousanne gehen und auf einem Campingplatz das erste Mal mein Zelt ausprobieren. Man wird sehen ...

Ups! Jetzt kommen schwarze Wolken auf. Was das wohl bedeuten mag 😕

Hier ein paar Impressionen:


So geht es 20 Kilometer dahin ... Leider auf der linken Seite in der Sonne😕














Hier ist der 1. 1000er erreicht!















Diese Rastgelegenheit muss man nützen...
Les Noisettes heißt: Die Haselnüsse?!?











Der Hendlbrater hat mir sogar einen Sessel spendiert. Merci vielmals!











Hier stürzte ich mich in Fluten!








Diese schöne Kirche ist leider zu, ...
















... aber das Cafe ist offen!







Donnerstag, 23. Juni 2016

Tag 43 Fribourg - Payerne

Tag:           23.06.2016
KM:            23
Gesamt:    995 km
Wetter:     Siehe gestern ...
Dauer:       8

Leider ist sich der erste 1000er heute nicht mehr ausgegangen. Aber morgen! Da gibt es dann Champagner oder so was ähnliches. Sitze hier in Payerne bei 31° vor meinem Hotel und genehmige mir das erst kühle Bier. Das habe ich mir heute redlich verdient.

In der Früh mein letztes Cappucino-Packerl verbraucht. Meine Kappe hat sich als ungenügend bei dem starken Sonnenschein herausgestellt. Bei Regen ist sie aber super.

Also Sonnenschutzgel besorgt und ein Sportgeschäft geentert. Dort habe ich einen Treckinghut mit Nackenschutz erstanden. Ganz geniales Ding. Hat sich heute bei der Starksonnenetappe voll bewährt.

Danach gilt es, den Weg aus der Stadt zu finden. Geht fast problemlos. Bevor ich Fribourg verlasse muß ich einen kleinen Umweg machen, um Proviant und Mineral zu besorgen. Hätte ich später aber billiger haben können... Durch diese Aktionen komme ich etwas spät auf Touren. Aber die heutige Etappe ist einer der bisher leichtesten. Kaum Steigungen, außer wie üblich, am Anfang.

Zuerst muß ich zum Wegweiser nach Monterban. Dort gabelt sich der Jakobsweg in 2 Varianten. Eine führt über Chavannes-sur-Orsonnes und die zweite über Payerne nach Moudon. Ich nehme die Route über Payerne, weil da der Weg-leider erst morgen- an der  La Broye entlang führt, was sicherlich zu einem Hupfer in die Fluten genützt werden wird.

Nachdem der Knotenpunkt passiert ist, geht es durch einen Wald Richtung Seedorf. Leider sagt im Wald der Wegweiser 90° nach rechts, während die GPS Tracks 90° nach links verlangen. Ich vertraue den GPS und gehe nach links. War OK.

Die Landschaft ist leicht hügelig und sehr angenehm zu gehen, wenn auch viel auf Asphalt und unter praller Sonne!

Nach Noreaz geht es 2 km durch den Wald mit einem steilen Abstieg zur Mühle Moulin de Prez, von der ich aber nicht viel sehe. Ist wahrscheinlich eine ehemalige Mühle...

An der Arbogne geht es schön im Wald entlang. Am Ende mache ich in Les Abognes in einem kleinen urigen Gasthaus Rast und genehmige mir einen guten Kaffee. Vor diesem Wegabschnitt habe ich einen Hausbesitzer um Auffüllung meiner Wasserflaschen gebeten. Hat er freundlicherweise auch gemacht. Ich wickle die Flaschen immer in meine 2 kleinen Handtücher, die ich vorher nass gemacht habe. Da bleibt das Wasser länger kühl.

Dann wird es zach. Die letzten 3 km in der prallen Sonne auf Asphalt schlauchen. Endlich wird Payerne erreicht. Im Hotel Blanche Croix finde ich Unterkunft, wobei ich dem Rauberswirt den Preis von 110 CHF auf 90 herunter handle. Aber vor dem Hotel ist eine schöne schattige Veranda in der Fußgängerzone, unter der ich jetzt sitze und das 2. Krügerl stemme😊 Da konnte ich nicht widerstehen ...

Morgen ist der große Tag.

Vorher aber noch ein paar Impressionen:



Morgenstimmung in Fribourg von meinem Fenster aus... (Hotel Adon)










Schöner, schattiger Wanderweg nach der unsichtbaren Mühle Moulin de Prez...














Zweckentfremdete römische Wasserleitungen als Aussichtsturm. Vor  Les Arbognes ...














Man sieht immer wieder riesige Scheunen zum Trocknen der Tabakpflanzen. Der wird hier angebaut. Bei Cousset.






Viele Stufen führen rauf zur Kirche Notre-Dame de Tours. Vor Corcelles. Aber leider kein Stempel😣