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Mittwoch, 29. Juni 2016

Tag 48 Neydens - Chaumont

Tag:          28.06.2016
KM:           30
Gesamt:   1087,5
Dauer:      9
Wetter:     Siehe gestern…

In der Früh gehe ich zur Kirche, gleich neben dem Campingplatz. Vorher habe ich noch das Zelt zum Trocknen aufgestellt.

 In der Kirche laden mich einige Damen vom örtlichen Kirchenverein ein, die Messe mitzufeiern. Ich kann nicht gut diese freundliche Einladung ablehnen. Also bleibe ich. Zuerst werden sehr schön Psalmen gesungen.

Später kommt ein junger Priester und zelebriert die Messe. Ich verstehe kein Wort, aber die Damen singen sehr schön. Durch diesen besonderen Aufenthalt verspätet sich mein Abmarsch etwas.

Nach Neydens geht es wie üblich steil aufwärts. Oben angekommen sehe ich, daß der Jakobswegweiser durchgestrichen ist. (Das ist keine Schikane, sondern eine Warnung, daß es sich hier um einen falschen Weg handelt, den man nicht benutzen sollte).
Also wieder runter und die Bundesstraße nach Beaumont.

Dort übersehe ich fast eine Jakobspilgerunterkunft. Ich drehe nach 100 m einfach um und bekomme dafür ein Sandwich, den Stempel und eine Broschüre mit allen Etappen nach Le Puy. Inklusive Telefonnummern, Entfernungen und Hinweisen. Ich lege 12 € in die Kassa, bedanke mich herzlich und marschiere weiter in Richtung Chaumont.

Damit hätte ich den Etappengleichstand trotz der gestrigen Kurzetappe erzielt. Bis dahin heißt es aber Schotter und Geröllhalden auf und abwärts zu bezwingen.

Unterwegs treffe ich ein Pärchen aus Genf, die auch bis Le Puy gehen. Es sind Anastasia und Stan. Beide sprechen deutsch, englisch, französisch und kroatisch fließend! Stan hat nur bessere Turnschuhe mit Knöchelsocken an. Ich befürchte für ihn das schlimmste.

Wir gehen ein schönes Stück gemeinsam, dann trenne ich mich, weil ich möchte nicht zu spät in Chaumont sein. Dort soll es sogar ein kleines Hotel geben!

Der Weg wird immer beschwerlicher und steiler. Kurz vor Chaumont verliere ich den Jakobsweg und muß die steile Bundesstraße raufklettern.

Als ich im Ort ankomme ist das Hotel zu! Ein Gemischtwarenladen hat aber offen. Gott sei Dank gibt es auch eine Gite (sehr einfache Pilgerunterkunft gegen Spesenersatz).

Ich schlage aber davor mein Zelt auf, weil drinnen ist es mir zu heiß. Die Gite ist perfekt ausgestattet. Herd, Kühlschrank, Toaster und Wasserkocher sind vorhanden. Dazu Geschirr, Besteck und Gläser. Dusche und  WC fehlen ebenso wenig, wie ein gemütlicher Aufenthaltsraum. Ich bezahle 4€ für das Frühstück morgen.

Diese 30 km Etappe geht in die Top 5 ein. Sehr heavy! Der arme Stan!

In der Gite sind bereits ein deutsches und ein holländisches Ehepaar. Wir kochen und essen gemeinsam zu abend. Morgen geht es wieder runter ins Tal zur Rhone und zum nächsten Campingplatz:

Hier ein paar Impressionen:

Blick zurück in die Schweiz ...












Die schweizer Bundeswehr bewacht den Jakobsweg!











Geröllhalden als Jakobsweg ...















Liebevoll erstellte Lourdesgrotte vor Chaumont...















Solche Brücken führen über solche ...
















... Schluchten ...















... nach Chaumont!




























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