Mein Jakobsweg: Tag 41 Bern

Tag: 21.06.2016
KM: 20,5
Gesamt: 942
Dauer: 6
Wetter: Sehr-besch... Nur Regen...

Leider kein Frühstück im Hostel. Also zusammenpacken und zum Bahnhof. Dort kaufe ich mir ein gutes Salamistangerl und vergesse prompt meinen Wanderstock. Am Bahnsteig bemerke ich es und rase die 2 Stockwerke im Bahnhof wieder hinauf. Der Verkäufer hat ihn Gott sei Dank aufbewahrt. Wieder die Stockwerke runter gehastet und in dem Moment als ich am Bahnsteig ankomme, fährt die S-Bahn ein. Nochmals gut gegangen☺

Aber wenn man fast die ganze Zeit alleine in Wald und Flur unterwegs ist, kann einem so ein dreistöckiger Monsterbahnhof mit tausenden hastenden Berufstätigen schon ein bisserl aus der Fasson bringen...

Schon nach 3 Stationen ist Gümlingen erreicht. Ich wandere aus der Stadt hinaus einen schönen Waldweg aber an der Schnellstraße entlang. Der Weg steigt etwas an und bald sehe ich auf das Tal der Aare hinab.

Abwärts führt der Weg bis zur berühmten Auguetbrücke über die Aare. Diese Brücke fehlt in keinem Jakobsführer. Also mache ich dort Rast und koche mir einen Cappuccino.

Weiter geht es im Aaretal an einem Flugplatz vorbei. Die Flieger kommen so tief herein, daß man sie fast mit der Hand berühren kann.

Dann der lange steile Anstieg über Kehrsatz zum Pflegeheim Kühlewil. Mittlerweile beginnt es zu regnen. Oben angekommen ist leider von der prachtvollen Aussicht die der Jakobsführer beschreibt, nix zu sehen. Ich stehe mitten in der Regenwolke. Alles zu. Die Wege werden immer schwerer zu gehen. Das übliche Gatschproblem eben...

Im Weiler Niedermuhlern suche ich mir ein trockenes Platzerl zum Ausruhen. Nix gefällt mir. Beim letzten Haus stelle ich mich unter. Und was sehe ich? Eine wunderschöne versteinerte Jakobsmuschel. Da habe ich wieder einmal einen guten Riecher gehabt.

Nach längerem Marschieren und Gatschhüpfen wird endlich das Gschneit erreicht. Im dortigen Gasthaus wärme ich mich auf und genehmige mir eine gute Gemüsesuppe mit einem Seiterl und Kaffe (13CHF wohlfeil).

Danach geht es durch Wald und Flur auf teilweisen alten Römerpfaden ( das bedeutet glatte, rutschige Steine) nach Rueggisberg. Leider verliere ich im Gatschgewühl den Jakobsweg und gehe die letzten 2 km, bei immer noch strömenden Regen, auf der Straße.

Dadurch versäume ich die Stelle ( in Mättiwil ) wo sich die beiden Jakobswegvarianten - die sich in Brunnen getrennt hatten - wieder vereinen. In Rueggisberg finde ich im Gasthof "zum Bären" ein trockenes Platzerl zum Übernachten. Der ganztägige Regen wirkt sich halt aus ...

Hier ein paar Impressionen: