KM: 10
Gesamt: 1047,5
Dauer: 9
Wetter: Schön sonnig
Die Nacht im Zelt war durchwachsen und Pilger lernt dazu. Das Zelt und die Isomatte haben sich bewährt. In Zukunft werde ich die Isomatte aber nicht zu stark aufblasen. Leider war die Nacht überraschend kalt. Da hat mein Hüttenschlafsack nicht ganz mithalten können. 11°sind halt nicht wirklich berauschend… Also alles Mögliche angezogen…Habe dann aber doch ganz passabel geschlafen. Werde mir aber morgen einen aufblasbaren Polster besorgen.
Das Problem ergab sich aber erst in der Früh. Durch die kühle Witterung hat sich der Morgentau am Außenzelt niedergeschlagen. Also so gut wie möglich mit dem Handtuch getrocknet. Werde es aber heute abend im Hotel aufhängen müssen …
Bedingt durch die Umstände, verlasse ich schon kurz nach 7:00 den Campingplatz. Ich beschließe doch bis nach Epaliges zu gehen. Sind zwar nur 4km, aber von dort geht die Metro in die Stadt. Ich habe ja Zeit, weil das Schiff erst um 10:48 geht.
Ich schaffe es aber in einem Waldstück den Weg zu verlieren. Wieder weichen Route, GPS und Führer von einander ab. Ich vertraue wieder den GPS-Tracks und gelange bald an den Endpunkt der Etappe, wo sich mir ein schöner Ausblick auf den Genfer See bietet.
In der Schweiz heißt er übrigens Lac Leman. Lausanne liegt sehr malerisch am See und hat eine wirklich sehenswerte Altstadt mit den obligaten Steigungen.
Ich füttere also den Ticketautomaten mit 3,5 CHF, bekomme dafür aber kein Ticket. Der Buschauffeur daneben ist auch ratlos … Also „schwarzfahren“… Das geht auch gut, bis zur Station Bressiers.
Da ist die Kathedrale von Lausanne. Die Ansage in der Metro ist ein Glockenleuten! Ich also schnell aus dem Zug und 170 Stufen rauf zur Kathedrale. Sehr imposant. Sehr mächtig. Sehr gotisch. Ich bekomme auch meinen Jakobsstempel im eigens für die Jakobspilger hergerichteten Winkerl.
Wie alle schweizer Städte in letzter Zeit, ist auch Lausanne auf steilen Hügeln gebaut. Raufklettern und runterstolpern ist die bevorzugte Fortbewegungsart. Danach wieder zur Metro und bis Ouchy (Hafen) gefahren. Wieder schwarz versteht sich, weil ich habe ja für die Zone 2 bezahlt …
Bei der Touristeninfo kaufen ich mir das Ticket (47CHF) und genehmige mir einen letzten Kaffee in der Sonne. Danach wird das Schiff geentert, was für die nächsten 4,5 Stunden mich nach Genf befördern wird.
Zu Mittag genehmige ich mir an Bord ein vorzügliches Risotto und Kaffee. Bis Genf dauert es noch und so habe ich Zeit, die herrliche Landschaft zu genießen.
In Genf angekommen, empfängt mich der Trubel einer Großstadt. Ich beschließe solange dem Jakobsweg durch die Stadt zu folgen, bis ich eine Unterkunft finde. Ich frage alle möglichen Leute nach einem günstigen Hotel, aber unter 160 CHF ist nix zu machen. Horrible! Nach einigen Km endlich am Stadtrand ein kleines nettes Hotel. Ich kann dem Portier auf 140CHF m. F. herunterhandeln, aber ich brauche ein Hotel, um das Zelt zu trocknen.
Nach den üblichen Waschritualen endlich Muße, um bei einem kühlen Bier vor dem Hotel zu relaxen und mein Blog zu schreiben. Die Straßenbahnstation ist auch gleich in der Nähe, so dass ich morgen in die Stadt fahren kann, um meine Besorgungen zu machen.
Den Weg nach Beaumont bin ich somit schon etwas gegangen. Da kann ich es morgen etwas ruhiger angehen. Bin dann endlich in Frankreich und wieder in der EU!
Hier ein paar Impressionen.
Schöner Blick auf den Lac Leman. Ende der letzten Wanderetappe!
Blick auf die mächtige Kathedrale, in der ich meinen Jakobsstempel bekomme...
Mit dem Schinackl geht es nach Genf ...
In Lausanne fahren die U-Bahnen auf Reifen und ohne Fahrer ...
Mein Hotel liegt in einem schönen Quartier ...
Und der Pilger beim Blogverfassen ...
Karl und ich schauen wie die Deutschen die Slowaken heim schicken.
AntwortenLöschenWir wunschen dir alles Gute und gratulieren dir dazu, dass du jetzt schon das dritte Land durchquert hast.
Weiter so
Karl, Sylvia, Willi und Eva