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Samstag, 20. August 2016

Tag 74 Conques - Livinhac-Le-Haut

Tag:          19.08.2016
KM:          23
Gesamt:  1629,5
Wetter:   Anfangs nebelig, dann leicht wolkig aber schwül.

Sitze hier in meiner Gite bei Regen und schreibe den Blog für gestern. Ich hoffe, dass er aufhört, wenn ich damit fertig bin😊
Zeitig in der Früh im Zimmer gefrühstückt und dann los. Die Stimmung war verwunschen mystisch. Nebel über den Ort. Man fühlt sich zurückversetzt in's Mittelalter.
Gleich am Ortsende steil bergab und ein Bach wird überquert. Der folgende Aufstieg ist auch sehr steil und anstrengend. Aber es sollte der einzige auf der Etappe bleiben. Auf der Höhe wieder ein wunderbarer Blick zurück auf Conques und nach vorne auf meinen zukünftigen Weg.
Der Originalweg führt auf der D580 entlang und ist sogar etwas kürzer, als der Wanderpfad. Wir sind eine neue kleine Gruppe. Die alte beginnt sich aufzulösen. Phil und Antoine sind schon weiter und für Barbara ist es auch der letzte Tag. Wir genießen den ganzen Tag die herrliche Aussicht.
Kurz nach Fonteilles treffen wir auf einen liebevoll gestalteten Pilgerrastplatz. Einen besseren Ort zum Mittagessen findet man nicht.
Hier treffe ich auf neue Gesichter. Nach Conques gehen meistens nur mehr jene Pilger weiter, die bis Saint Jean oder gar bis Santiago gehen. Der Highway65 wird ruhiger und die Wege angenehmer.
Etwas später große Diskussion, wie es weiter gehen soll. Der markierte Weg zweigt ab, aber soll dann nicht mehr gut markiert sein. 2 Hügel mit Steigungen sind zu überwinden. Wir beschließen aber, auf der D580 zu bleiben und so nach Livinhac zu gehen. Dadurch versäumen wir zwar ein Brotbackhaus in Betrieb, aber dafür gab es schöne Aussicht und leichten Wind.
Die letzten 3 Straßenkilometer waren leider nicht schön. Irgend ein Motorradrennen hat stattgefunden. Schrecklich laut!
Im Ort angekommen, sehe ich ein chambre d'hot. Ist wirklich frei. Also beziehe ich es.
In der Gite kann man Jakobswegleiberln kaufen. Ich mache das. Damit unterstützt man auch etwas die lokale Bevölkerung, die nicht gerade mit Reichtum gesegnet ist. Im Ort gibt es sogar eine biologische Gite, in der nur die Übernachtung fix ist. Für das Abendessen zahlt man, was man will plus einer Spende. Die kommt Pilgern zugute, die sich eine Gite nicht leisten können. Außerdem gibt es Pasta. Und auf die freue ich mich schon.
In der Gite erfahre ich, dass eine kleine Theatergruppe im Ort ist und eine Vorstellung geben wird. Ich natürlich nix wie hin und erlebe eine lustige, phantasievolle Aufführung über ein Mädchen, das seinen kaputten Toaster reparieren lassen will und dabei allerhand Seltsames erlebt. Von der kostenpflichtigen Telefonhotline bis zur Begegnung mit der Mutter aller Maschinen. Verstehe kein Wort, aber sie Pantomime macht alles auch für mich verständlich. Eben phantasievoll!
Das Abendessen ist wunderbar. Die Pasta köstlich und der Wein und der Nachtisch auch. Es war schon dunkel, als ich mich auf den Weg zu meiner Unterkunft aufmache, als der Chef der Gite und ein belgischer Saxophonist beginnen vor der Kirche französische Chansons zu spielen. Diese Stimmung war einfach wunderbar. Vielleicht 15 Menschen genießen das. Der Ort ist sonst wie ausgestorben. Das sind die Momente, die den Jakobsweg so einzigartig machen.
Hier ein paar Impressionen:

Morgensimmung um 6:00 in Conques...

















Blick zurück ...










Verwunschen Stimmung auch beim Aufstieg ...









... aber dann diese Aussicht ...










...










Alte Gruppen zerfallen, neue bilden sich. Nach einem guten Mittagsessen...


















































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