Mein Jakobsweg: Tag 114 Villafranca nach Hornillos de Camino

Tag: 114
Datum: 05.Juni 2017
KM: 54 (21 gewandert, 33 mit dem Bus)
Gesamt: 2439 ( 647 )
Dauer: 8
Wetter: Anfangs sehr kühl und bedeckt. Dann sonnig und schön mit angenehmem Wind.

Gestern am Abend zum ersten Mal schlecht gegessen. Auch der Wein war muffig und nicht trinkbar. Leider. Im Albergue ist die Hölle los. In dem riesigen Gebäude drängen sich gut 200 Wanderer. Es schüttet fast die ganze Nacht.

In der Früh verzichte ich auf das Frühstück. Ich möchte nur weg von hier. Das Wetter ist auch deprimierend. Bewölkt und sehr kalt. Ich kann unmöglich den schlammigen 12km langen Waldweg über einen größeren Hügel gehen. Da würden meine Schlapfen w.o. geben. Also beginne ich die Nationalstraße nach Burgos zu gehen. Aber schon nach 1 km gebe ich auf. Ein Lastwagen nach den anderen donnert knapp neben mir vorbei.

Ich drehe wieder um und warte bei einer Bushaltestelle auf den Bus nach Burgos. Habe eine Stunde Zeit. Zufällig sperrt gerade eine kleine Bar auf. Hier habe ich ein ruhiges und gutes Frühstück genossen.

Der Bus ist pünktlich und schon bin ich unterwegs nach Burgos. Habe null schlechtes Gewissen. Hauptsache ich bin die Meute los😊. Während der kurzen Fahrt wird das Wetter immer besser. Burgos empfängt mich mit strahlendem Sonnenschein.

Ich wandere durch die schöne Altstadt und bewundere die imposante Kathedrale. In einem Geschäft kaufe ich mir was zu essen, da treffe ich auf Rob, einen Holländer. Den Rest des Tages gehen wir gemeinsam. Es dauert einige km, bis wir aus Burgos draußen sind. Dann wird die Landschaft wunderbar. Es geht sanft rauf auf die endlose Hochebene der Meseta.

Wir erreichen den kleinen, ruhigen Ort Tardajos, wo wir Siesta halten. Danach wird es richtig einsam. Immer weiter rauf auf die Meseta. Blauer Himmel und endlose Felder. Manche sagen, dass diese Etappen fad seien und nehmen den Bus bis Leon. Bei mir kommt aber erstmals in Spanien ein Caminofeeling auf. Mir taugt diese weite Landschaft. Die kleinen Ortschaften mit ihren Steinhäusern passen perfekt in die Landschaft.

Nach etlichen km erreichen wir Hornillos de Camino. Die ersten Herbergen sind voll ausgebucht, obwohl in Castillien die telefonische Vorreservierung gesetzlich verboten ist. Beim 3. Albergue werde ich fündig. Ich bekomme ein schönes Bett um 15€ mit Frühstück. Und das erste Bier ging auf’s Haus.

Hier ein paar Impressionen: