Zu erst ein Mal eine Übersicht über die Route, die ich zurückgelegt habe. So gut es halt mit Google maps geht!
Von Göttweig durch Österreich ...
Hier sitze ich wieder, wie vor einem Jahr, im Zug nach Zürich. Leider hat mein gebuchtes Liegewagenabteil einen kleinen Defekt. Man kann darin nicht liegen😔 Auch Liegewagenbetten gehen kaputt. Aber was soll’s. Hauptsache ich bin wieder am Weg. Diesmal sollte es sich bis Santiago ausgehen.
Zuerst teile ich es mit einem netten Syrienflüchtling dann mit 3 reiferen Koreanerinnen. Der Schaffner entschuldigt sich vielmals bei mir, für die Unannehmlichkeiten und besorgt mir aber überraschender weise ab Linz ein Personalabteil, in dem ich ganz alleine im frisch überzogenen Bett bis vor Zürich ungestört schlummerte. Denn den Walersee in der Morgenstimmung wollte ich mir doch nicht entgehen lassen. Kaffee und 2 Buttersemmerln zum Frühstück vervollständigten eine angenehme Reisenacht.
Jetzt sitze ich im Zug nach Genv und schreibe nach langer Zeit wieder an meinem Blog …
Meine Erfahrungen vom letztem Jahr waren durchwegs positiv. Habe tolle Menschen kennen gelernt und viel Freundlichkeit erfahren. Alles ist so abgelaufen, wie ich mir es vorgestellt habe – nur eben anders😊
Einerseits habe ich mir anfangs Sorgen gemacht, ob ich auch immer eine Unterkunft finden werde. War aber niemals wirklich ein Problem. Die Verpflegungsanlaufstellen hingegen schon - hauptsächlich in Österreich. Das erforderte manchmal schon etwas logistisches Geschick.
Auch gewisse Hinweise wie – „nur für trittsichere Wanderer“ - im Jakobsführer lösten bei mir manchmal schon leichte Schweißausbrüche und einige Umwege aus. Aber wenn ich denke, was ich mit 16 kg am Rücken in Frankreich gekraxelt bin, so kann ich mich über meine damalige Überängstlichkeit nur wundern.
Landschaftlich waren Österreich und die Schweiz zwar sehr schön, aber auch sehr bergreich. Wenn man wochenlang links Berge, rechts Berge, vorne Berge und hinten Berge sieht – so man sie wettermäßig sieht -, sehnt man sich nach einer Weile nach Weite. Deswegen war meine Entscheidung den Luzernerweg zu gehen im Nachhinein die richtige.
Frankreich hingegen hat mich begeistert. Es war – nicht nur – landschaftlich ein Erlebnis. Überaus freundliche Leute, tolle Unterkünfte und gutes (Pilger)Essen haben mich so manche Schweißetappe vergessen lassen. Barbara, eine Mitpilgerin aus Belgien, hat einmal gesagt, daß Frankreich für Genußwandern und Spanien für die Spiritualität steht. Da ist was Wahres dran, zumindest was Frankreich betrifft.
Was die Ausrüstung anbelangt, habe ich nur 2 Änderungen gegenüber dem Vorjahr vorgenommen. Den Reisekocher habe ich zu Hause gelassen, dafür den Dreibeinhocker und das Zelt mit genommen. So schön Frankreich auch ist, es ist ein Land, in dem Rastbankerln unbekannt sind.
Die Anreise hat sich doch etwas anders gestaltet, als geplant. Da man in St. Pölten leider nicht in der Lage war, mir die gesamte Reise zu buchen – nur bis Genv – mußte ich ebendort meine Fahrkarten bis Moissac lösen. Das hatte zur Folge, daß ich natürlich den Anschluß verpassen mußte. So bin ich heute nur bis Montpeillier gekommen bin. Also sitze ich hier und süffle ein gutes Glas vom hiesigen Weißen und laß‘ den Tag Revue passieren. Von Genv gjng es mit dem TGV nach Valence und weiter nach Montpeillier.
Bin aber ganz froh hier zu sein, weil diese Stadt ist wirklich sehenswert. Das Mittelmeer ist ganz nahe und so ist auch die Athmosphäre danach. Viel buntes Treiben in den vielen Bars und Restaurants. Untertags war das Wetter ziemlich horribel. Blitz, Donner und was sonst noch zum Weltuntergang dazu gehört. Jetzt hat es sich aber verzogen und schönste Sonnenabendstimmung herrscht. Morgen Vormittag geht es weiter nach Moissac und Lauzerte, von wo ich dann per pedes meinen Camino fort setzen werde.
Hier ein paar Impressionen:
Der Walersee in der Früh ...
Raumfahrtbahnhof in Valence ...
Munteres Treiben in Montpellier ...
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