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Montag, 29. Mai 2017

Tag 108 Rasttag in Los Arcos

Tag:          108
Datum:     29.Mai 2017
KM:          0
Gesamt:   2272,5 ( 480,5 )
Dauer:      0

Gestern Abend der große Schock beim Pflasterwechseln. Die lange Etappe war doch etwas zu viel. Die Blase auf meinem linken Fußballen ist aufgegangen. Der Fuß ist leicht geschwollen. Schmerzen sind gering, aber ich komme nicht in meinen Schuh. Drückt total. Ich habe nur die Hotelpatschen. Also mal gucken, wie es morgen geht.

Die Herbergsleute in der Casa Austria sind sehr hilfsbereit. Schlafe trotz goscherten Piefke – Er ruft mich immer nur Österreicher ?!? Sage ihm er solle den Mund halten. Ich rufe ihm auch nicht Piefke😉

In der Früh schüttet es und ich nur in Stoffpatschen. Petra und Michael, die Herbergsleute kümmern sich führsorglich um mich. Plastik-Clocks werden aufgeschnitten und mit Silbertape zu geh baren Schuhen perfektioniert. 3 Deutsche haben au h ein Gesundheitsproblem. So beschließen wir mit dem Taxi nach Logrono zu fahren.

Im Spital werde ich zwar verarztet, aber der Doktor brüllt mich lautstark nieder: “Este hospital no esta ahi para las ampollas“. Das mein Halux offen ist, ist kein Thema. Ok. Ich muss meinen Fuß 2x am Tag mit einer Salbe einschmieren. Das sollte helfen. Hauptsache die leichte Schwellung geht zurück, damit ich wieder in die Schuhe komme. Den Rest erledigt dann Compeed …

Ich werde verbunden und lasse mich mit einem Taxi zu einem großen Sportgeschäft fahren. Dort finde ich wirklich passende Schlapfen. Der Taxifahrer macht mir den Vorschlag, mich um 35€ wieder noch Los Arcos zu bringen. Das sind 40 km. Also sehr günstig. Wo er mich doch auch in der Stadt herumkutschiert hat. Habe auch gleich neue Socken erstanden und bin wieder zurück in die Casa Austria.

Petra hat mir ein kleines 4-Bett-Zimmer zugeteilt, damit ich meine Ruhe habe. Der Arzt hat gesagt, dass ich 2 Tage pausieren muss. Normalerweise darf man in den Albergues nur über Nacht bleiben. Aber die Herbergsleute machen für mich eine Ausnahme.

Ich plaudere mit Petra über den Camino heute. Sie meint auch, dass der Spirit fast verloren gegangen ist. Die wunderbare, abwechslungsreiche Landschaft und all die kulturellen Relikte der Vergangenheit, machen ihn aber doch wieder Begehens wert.

Die Menschen auf ihn oft nicht. Ich habe hier in der Casa Austria exklusiv die Gelegenheit 2 Tage lang die Wanderer – denn das sind sie größtenteils- hautnah zu beobachten. 90% wandern in Gruppen- mit allen Begleiterscheinungen. Plaudere auch mit einer netten Finnin. Sie gsieht das ebenfalls so.

Die Kirchen sind leer; die Bars voll. Zum Glück sind sie berechenbar. Zeitig auf und schnell zum nächsten Etappenort, um das beste Bett zu ergattern. Denn das ist deren oberstes Ziel. Sehr eigenartig.

Also werde ich weiterhin später starten und das schöne Spanien genießen!

Da sitze ich nun fest und lade mir einen Krimi von Amazon, beobachte die ankommende Meute und tue sonst nix. Draußen gibt es immer wieder ein Gewitter. Ich beruhige dann den Haushund und gehe gerade zum Mittagsessen ins nahe gelegene Zentrum. Hoffentlich wird es bis übermorgen mit meinem Haxen besser. Abbrechen ist derzeit kein Thema.

Hier nur wenige Impressionen:










Volles Haus in Los Arcos















Schuhdesign a la Petra









Die Casa Austria von innen und außen.




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