Tag 10 Ruhetag

Datum:       07.05.2016
Tag:            10

Heute ist es an der Zeit, die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. Was hat sich bewährt, was nicht und was war anders, als ich es mir vorgestellt habe.

Gleich am ersten Tag die erste Blase. Mein Fehler war, daß ich die Schuhe hoch geschnürt hatte und nur auf Aspahlt unterwegs war. Heute schnüre ich die Schuhe in solchen Fällen nur halb. Bewährt hat sich, nicht nach Kilometer zu gucken, sondern alle 1 1/2 - 2 Stunden eine Rast einzulegen. Die Zeit ist wichtiger, als die Kilometer.
Mittlerweile verwende ich die Druckpflaster schon beim ersten leisen Anzeichen. Da darf man nicht zuwarten. Raus aus den Schuhen und geklebt ...
Überraschenderweise kaum Muskelkater! Wahrscheinlich wegen der Magnesiumsticks. Auch das Rucksackgewicht (16 - 17 kg ca.) ist nicht wirklich ein Problem. 1 Jahr Vorbereitung - Nordic Walking und Fitnessstudio - haben doch was bewirkt.
Interessanterweise null Kreuzweh. Das ist eine wirklich schöne Überraschung. Diesbezüglich hatte ich am meisten Sorge. Aber das liegt vielleicht auch am
RUCKSACK:
Den Deuter kann ich nur voll empfehlen. Einfach gut durchdacht und sauber verarbeitet. Einzig die vertikalen Schlaufen auf der Rückseite haben mich irritiert. Mir wären horizontale lieber. ( Hier gucken -> )
Was ich bisher nicht gebraucht habe waren SCHLAFSACK und ISOMATTE. Aber die wiegen eh fast nix. Die WINDJACKE war bei Regen und Wind sehr gut. Vor allem die Kapuze. Kein Regen im Gesicht! Doch warum muß man die Taschen so tief ansetzen. Der Bauchgurt des Rucksacks zwickt sie dadurch so ein, daß sie unbenutzbar werden. Schade. Da sollte Hr. Jack Wolfskin nachbessern.
Ich hatte mir im letzten Moment meine alte Windbluse eingepackt. Was sich als total gut herausgestellt hat. Ideal bei trockenem windigen Wetter. Sogar leichter Regen macht dem Ding nix aus.( von Sergio Tecchini ).
Das Ortovox Merino-Laiberl ist auch grenzgenial. Egal wie viel man schwitzt, es fühlt sich nie naß an. Mit 2 Laiberln kommt man locker durch. Das Merino zum Wandern und das andere für danach. Und wenn beide in der Wäsche sind, nehme ich die Windjacke.
Mit den Socken (Merino bzw. Falke cool-wool) bin ich auch sehr zufrieden. Leicht zu pflegen und zu tragen.
Die Polaruhr ist grundsätzlich Ok. Aber nach 6 Stunden wird es eng. Wenn man die battery low - Warnung übersieht, dann kann es sein, daß die Daten futsch sind. Der Ladestecker ist sehr fummelig. Am besten zuerst die Uhr verbinden und erst dann an ein Ladegerät. Umgekehrt kanns Kurzschluß geben. Effekt- siehe oben. Die Powerbank hingegen arbeitet as designed. Das Handy ebenfalls.
Der "GPSCalculator v 7.4" ist ein absolutes highlight. Ohne dieser App wäre ich schon öfter aufgeschmissen gewesen.
Der Outdoor Wanderführer hingegen ist nicht das Gelbe vom Ei. Bin auf den Rother neugierig. Zeit und Maßangaben sowie Streckenführung sind manchmal sehr seltsam.
Was die Unterkünfte anbelangt, so sind sie grosso modo kein Problem. Interessanterweise am Land besser als in den Städten (Feiertage...)
Aber billig ist der Jakobsweg für mich bisher nicht. Mit Essen und Unterkunft sind 60-70€ bald überschritten. Der Mangel an Geschäften und die Öffnungszeiten zwingen einem viel zu oft in Gasthäuser...
Die Markierungen am Weg sind ok. Man muß halt öfter seine Phantasie spielen lassen, oder den Kompass bemühen. Wenn lustige Zeitgenossen aber die Jakobspfeile umdrehen, dann wird's eng. Drum: Nie den Outdoorführer oder den Pfeilen allein vertrauen. Im Zusammenspiel mit den GPS Tracks kommt man aber gut durch. Im Zweifelsfall halt die Bundesstraße zum nächsten Jakobswegort nehmen...
Morgen geht es Richtung Salzburg und Bad Reichenhall...